Referenzen | Schwammstadt

In einem Ortsteil einer Gemeinde soll ein etwa 3,35 ha großes Grundstück als Wohngebiet erschlossen werden, welches auf insgesamt 25 Grundstücke zur Bebauung mit MFH oder EFH aufgeteilt wird. Das Umfeld des zukünftigen Wohngebietes ist durch weitläufige, landwirtschaftlich geprägte Flächen und lockere Wohnbebauung im Süden und Westen geprägt. Das Plangebiet selbst stellt sich derzeit als landwirtschaftliche Nutzfläche dar und liegt nicht in einem hochwassergefährdeten Bereich. Es liegt rechtsseitig eines Vorfluters, welcher für das RW-Management genutzt wird. Für die SW-Entsorgung wurden drei Varianten (Dezentrale KA, Abwasserteich und Druckentwässerung) betrachtet.
Ein umfassendes Konzept wurde erarbeitet, um das Regenwasser unter Berücksichtigung des lokalen Wasserhaushalts zu bewerten. Dabei wurde konsequent das Konzept der Schwammstadt umgesetzt. Durch Maßnahmen wie intensive Dachbegrünung, die Verwendung von offenporigen Verkehrsflächen, multifunktionale Flächennutzungen, eine intensive Bepflanzung im Gebiet und die oberflächliche Ableitung der Niederschlagswässer konnte mittels einer Langzeitsimulation nachgewiesen werden, dass das Gebiet eine Resilienz gegenüber 100-jährlichen Niederschlägen aufweist. Die Auswirkungen der Bebauung (Urbanisierung) auf den lokalen Wasserhaushalt konnten durch die genannten Maßnahmen für die Komponenten "Abfluss, Versickerung und Verdunstung" auf weniger als 5 % des Referenzzustandes reduziert werden. Das Planungskonzept hat zur Entwicklung eines Gebiets mit einer sehr hohen Lebensqualität (dank Verdunstungskühle und Beschattung im Sommer) sowie einer sehr hohen Klimaresilienz in Bezug auf Starkniederschläge und Überflutungsschutz geführt.